Sicherheit ist ein wichtiges und sehr aktuelles Thema für Buskunden. Statistisch gesehen gibt es kaum ein sichereres Transportmittel als den Bus: Betrachtet man einen längeren Zeitraum, um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, so kamen zwischen 2000 und 2010 bei Unfällen mit dem Pkw 43.507 Menschen um, jedoch nur 166 Personen bei Unfällen mit Bussen; selbst die Zahlen der Bahnbeförderung liegen ca. 50% höher. Auch wenn man diese zu den gefahrenem km relativiert, liegt der Bus vorn. Dennoch kann die Visibilität folgenschwerer Einzelunfälle für ein teilweise anderes subjektives Empfinden sorgen.
Moderne Busse sollten nicht nur beim Komfort durch luxuriöse Ausstattung und großzügigen Sitzabstand überzeugen sondern auch über die modernste Sicherheitstechnik verfügen. Der Spurassistent und das Abstandswarnsystem oder auch Bremsassistent genannt sind zwei der wichtigsten Weiterentwicklungen, mit denen Reisebusse ausgestattet werden können.
Bei monotonen Strecken besteht das Risiko, dass die Aufmerksamkeit des Fahrers nachlässt oder sogar Sekundenschlaf eintritt. Hier überwacht eine an der Windschutzscheibe angebrachte Kamera das korrekte Einhalten der Fahrspur und warnt den Fahrer, falls diese verlassen wird.
Die Kamera erfasst die Fahrspurmarkierungslinien und wertet permanent die Fahrzeugposition in Bezug zur Fahrspurbegrenzung aus. Wird die Fahrbahnmarkierung überfahren, ohne dass der Blinker betätigt wurde, kommt es je nach Fahrzeughersteller zu einem akustischen, optischen oder mechanischen Warnvorgang.
Beim Bremsassistenten tastet eine Radareinheit einen Bereich von ca. 0,25 – 200m der Fahrspur vor dem Bus ab und berechnet dabei fortlaufend den Abstand und die Differenzgeschwindigkeit zu einem vorausfahrenden Fahrzeug. Wird hierbei analysiert, dass ein Unfall bei unveränderter Fahrweise unvermeidlich ist, wird der Fahrer zunächst optisch und akustisch gewarnt. Kommt es innerhalb der noch zur Verfügung stehenden Reaktionszeit des Fahrers nicht zu einer von ihm eingeleiteten Bremsung, so leitet das System eine Abbremsung ein. Ein solches System kann Unfälle zwar nicht immer verhindern, es verringert jedoch durch den automatischen Bremseingriff die Kollisionsgeschwindigkeit und damit die Unfallfolgen erheblich.
Kunden und Vereine sollten solche Sicherheitskriterien bei ihrer Buswahl einfließen lassen. Diese Systeme können keinen aufmerksamen Fahrer ersetzen, aber sie können sicherstellen, dass der Bus auch in Zukunft das sicherste Transportmittel bleibt.
Danke für die Mühe, die Sie gemacht haben, um das alles zusammenzutragen. Ein gelungener Beitrag den ich mir gerne durchgelesen habe.
Busreisen haben ja in den letzten Jahren stark zugenommen, vor allem durch den Wettbewerb der Billganbieter. Sicherlich ist ein großes Sicherheitsthema auch dort die allgemein sehr hohe Arbeitsbelastung der Fahrer. Wie sieht es dort mit Ruhe- und Standzeiten aus, bei gleichzeitig sehr enger Zeitplanung sowie schlechter Bezahlung der Fahrer? Das betrifft ja auch Brummi-Fahrer sowie Fahrer von Paket-Lieferdiensten.
So gesehen ist die oben beschriebene Sicherheitstechnik sicherlich sinnvoll, greift aber nicht bei der Ursache. Sicherlich wird es in dem Bereich aber ohnenhin große Veränderungen in den nächsten 10-20 Jahren geben. Stichwort Autonomes Fahren